Trotz schwieriger Witterungsverhältnisse geht Bau der Pipeline weiter. Inbetriebnahme um den Jahreswechsel vorgesehen.
Bild: Trotz schwieriger Witterung konnten viele Sonderbauwerke bereits realisiert werden: Hier wird ein Rohrstrang in einem speziellen Bohrverfahren eingezogen, um ein Hindernis zu unterqueren.
Oldenburg, 22. August 2023. EWE setzt aktuell mit enormem Aufwand den Bau der Gasanbindung Wilhelmshaven-Leer (GWL) um. Etwa 30 Kilometer der Pipeline von insgesamt etwa 70 Kilometern sind nach intensiver Arbeit bereits verlegt, im Vorbau sind bereits 50 Kilometer Leitung verschweißt. Die widrige Witterung – vor allem der außergewöhnlich regenreiche Juli – erschweren aktuell die Bauarbeiten. Trotzdem konnten schon große Teile der Gasleitung verlegt und viele Sonderbauwerke, beispielsweise für spezielle Horizontalbohrungen oder Pressungen und Rammungen, realisiert werden.
Die Linienbaustelle verläuft von Sande südlich von Wilhelmshaven über Westerstede im Ammerland bis ins ostfriesische Leer. Die Zielsetzung ist es, die Zukunftsleitung zum Jahreswechsel in Betrieb zu nehmen, gefolgt von Rest- und Rekultivierungsarbeiten in den ersten Monaten des Jahres 2024. Mit der Inbetriebnahme der Pipeline soll die Leitungsstrecke genutzt werden, um LNG-Mengen eines zusätzlichen Terminals in Wilhelmshaven in regasifizierter Form zu den Gasspeichern von EWE und ins deutsche Ferngasnetz zu transportieren.
Arnd Kleemann, Projektleiter Zukunftsleitung: „Wir bewegen uns im Rahmen eines sehr ambitionierten Projektplans, allerdings haben uns in den vergangenen Wochen unvorteilhafte Witterungsbedingungen herausgefordert, was spezielle Planung und erhöhten Einsatz erforderte. Wir sind zufrieden, dass wir in etwa dreimonatiger Bauzeit 30 Kilometer Leitung realisieren konnten. Aber wir sind uns bewusst, dass unser ehrgeiziges Ziel enge Zeitvorgaben setzt. Mit hoher Geschwindigkeit und vereinten Kräften arbeiten wir mit allen beauftragten Firmen weiterhin am Fortschritt der Zukunftsleitung und zeigen vollen Einsatz, um den Fertigstellungstermin zu halten.“
Mit der Inbetriebnahme der Leitung zum Jahreswechsel soll die Pipeline die Gasversorgung von über vier Millionen Haushalten in der kalten Jahreszeit sicherstellen. Dr. Urban Keussen, EWE-Technikvorstand: „EWE wird mit der Leitung einen wichtigen Beitrag zur kurzfristigen Sicherung der Erdgasversorgung in der Region und ganz Deutschland leisten. Trotz der immer wieder schwierigen Witterungsbedingungen konnten schon viele Kilometer Rohr verlegt werden. Das ist einer hervorragenden Leistung des EWE-Teams, einer engen und konstruktiven Zusammenarbeit mit den Behörden und dem hohen Einsatz aller Beteiligten zu verdanken. Darüber hinaus birgt die Leitung das Potenzial, bis spätestens Ende des Jahrzehnts zu einer wichtigen Trasse in Deutschland für den Transport von klimaneutral produziertem Wasserstoff zu werden. Eine Nutzung für grünes H2 könnten wir uns sogar bereits ab 2027 vorstellen.“
Über die EWE-Zukunftsleitung:
EWE baut im Nordwesten Niedersachsens eine gut 70 Kilometer lange Erdgas-Pipeline für den LNG-Import. Die Erdgasleitung soll künftig die vorgelagerte LNG-Infrastruktur in Wilhelmshaven anbinden und unter anderem zu den EWE-Erdgasspeichern in Nüttermoor und Jemgum im Landkreis Leer verlaufen. EWE investiert mehr als 200 Millionen Euro in das Vorhaben. Die Leitung mit einem Durchmesser von 60 cm (DN 600) und einer Kapazität von bis zu 6 Mrd. Kubikmetern im Jahr soll um den Jahreswechsel in Betrieb gehen. Steht kurzfristig die Versorgungssicherheit mit Erdgas im Fokus, liegt die mittelfristige Perspektive der bereits H2-ready gebauten Leitung auf dem Transport von grünem Wasserstoff.
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Volker Diebels
Pressesprecher Infrastruktur und Erzeugung